Geschichtliches

Im 3.Jahrhundert n. Christus wurde die Amphore als Beförderungsgefäß für Wein durch das Fass verdrängt. Das Fass in der Form, wie wir es heute noch kennen und verwenden, ist eine keltische Erfindung. Holz und Metall waren die Werkstoffe der Kelten. In den nun fast 2000 Jahren hat sich die Kunst der Fassbinderei kaum verändert. Die Fässer der Kelten hatten schon eiserne Bänder, die die Form zusammenhielten, die Römer haben diese allerdings durch hölzerne Reifen ersetzt. Die eisernen Reifen werden seit dem 17.Jahrhundert wieder verwendet.("Die Weinwelt der Barriques")


Details


In der Kriegszeit

Fasshersteller u. Winzer durften früher zwar den Inhalt eines Fasses, bestimmen, aber das Eichen selbst u. das Anbringen der Eichzeichen (z.B. eingebrannter Stempel, Jahreszahl, Volumenangabe) blieb - v. Ausnahmen abgesehen - amtl. Stellen vorbehalten. Da sich der Inhalt durch Veränderungen am Holz, beispielsweise durch Austrocknen od. Anziehen der Reifen, ändert, muss in regelmäßigen Abständen eine Nacheichung erfolgen. Die Eichung wird i.d.R. im Eichamt (Eichhäuschen, Eichstation, Eichstelle) v. amtl. bestellten Pers. (Eichbeamter, Eicher, Eichmeister, Sinner) durchgeführt.

Mit Brenneisen, Brüheisen, Feuerhaken, Sinnereisen u. Sinnergeschirr wurde das Eichzeichen eingebrannt. Der Eichbeamte brachte die Brenneisen mit, aber das Einbrennen musste der Winzer selbst erledigen. In den 1980er J. benutzte der Eicher hierzu schon ein elektronisches Gerät, den Brennstempel. Der Winzer verwendete als Hilfsmaß das Bauernmaß, das Visier, um nicht betrogen zu werden. Das Eichzeichen (Eichmarke, Eichnummer, Eichsignal, Eichstand, Eichung, -ing, Eichstrich, Strich, Zeichen) - es kann sich um eine Zahl, ein Wappen (Doppeladler, Eichwappen), einen Eichnagel u. dgl. handeln - erhält vielfach seine Bez. v. der Art des Eichvorgangs. Auf das Einbrennen beziehen sich die Fachw. Brand, Fassbrand, Eichbrand, Einbrand u. Brandzeichen, auf das Stempeln Brandstempel, Brennstempel, Eichstempfel, -stempel u. auf das Einritzen die Bez. Eichkerbe. Das Eichzeichen gibt oftmals auch das Volumen (in Liter) an (Eichmaß, Eichzahl, Literzahl, Literzeichen, Maßzeichen).

Internationales und interregionales Fachwörterbuch zur Sprache und Kultur des Weines


Die Prägung

Deckel von einem Bierfass.

1970 geeicht.

Der Weinstein

Sichtbar wird Weinstein bei der Lagerung von Wein oder Traubensaft, wo er auskristallisiert und sich vorwiegend am Boden des Gefäßes (z. B. Fass) absetzt. Dabei handelt es sich um ein Gemisch aus schwerlöslichen Salzen der Weinsäure, im Wesentlichen aus Kaliumhydrogentartrat.

Fassreifen

Fässer bestehen im Wesentlichen aus Dauben, die von den eisernen oder hölzernen Fassreifen zusammengehalten werden, und den zwei Böden. Hölzerne Fassreifen wurden früher von den Reifschneidern oder Bandreißern aus Weiden-, Haselnuss-, Birken- oder Lindenruten gefertigt.